Reisen mit Sepp
Mit dem Marco Polo haben wir das Reisen mit dem Camping Bus entdeckt. Geplant als ein Fahrzeug mit dem man gelegentlich mal am am Strand übernachten kann wurde ein daraus Campingfahrzeug und ein Paar das Hotels meidet.
Während ich den Marco Polo immer noch schön finde und – im nachhinein – die Fahreigenschaften vermisse, hat uns vor allem die fehlende Toilette bewogen uns nach Kastenwägen umzuschauen. Wir stehen gerne frei, auch in Städten – hier verbietet sich Wildbieseln aus naheliegenden Gründen eh – und ein Porta Poti: Irgendwie nicht unser Ding. Zweiter – aber bei weitem nicht so wichtiger Grund: die ständige Umbauerei Bett – Tisch – Bett.
Ziemlich spontan kaufen wir uns auf der Free 2018 einen Bavaria V600 (ab 2019 Mooveo) mit Hubdach vom französischen Hersteller Pilote. Überzeugt hat uns das Innendesign (kein Kirschholz!) und die vielen im Preis enthaltenen Extras. Hubdach wollen wir, weil wir das oben schlafen im Bus so genossen haben (Zeltfeeling) und es zudem ein „Zweiraumwohung“ Gefühl gibt. Fenster hinten auf Fahrer und Beifahrerseite (auch wenn das Fenster auf der Beifahrerseite wegen der Schiebetür kaum nutzbar ist) wegen dem Rundumblick. Dieselheizung und Solar. Ich wollte eigentlich einen Sprinter, aber der ist deutlich teurer (also viel viel teurer) und in 2018 war zudem ein Modellwechsel beim Sprinter. Ich kaufe kein Auto mehr aus dem ersten Produktionsjahr und aus dem letzten Produktionsjahr ist auch blöd.
Leider sind die SCA Dächer nicht lieferbar, so dass wir den Bus – wie nennen ihn Sepp nach dem Hersteller Bavaria – erst 3 Monate später als geplant bekommen. So fahren wir nach Kroatien mit dem Hymer meiner Eltern (Danke fürs leihen) und müssen 2x ins Hotel Berlin und Idstein, was wir sonst mit dem Bus gefahren wären.
Am 4ten Oktober können wir endlich den Bus abholen und am 5ten (nach hektischem Packen) geht es ab nach Spanien. Während mich der Campingaufbau von Anfang an überzeugt, brauch ich ein paar Tage um mich mit dem Ducato anzufreunden. Besonders muss ich das Anfahren am Berg ohne den Berganfahrassistenten wieder lernen. Nach einer Woche komme ich aber gut zurecht.
Fazit nach fünf Wochen und 7000 km:
Mit den Fahreigenschaften des Ducato habe ich mich zwischenzeitlich angefreundet. Mit dem Cockpit werde ich mich arrangieren – auch wenn ich mir in einem Akt der Selbstkasteiung inzwischen das extrem geile Cockpit vom neuen Sprinter angeschaut hab.
Mit dem Campingaufbau – Design und Funktionalität – bin ich nach wie sehr zufrieden. Überraschend für mich: ich dusche gern im Bus. Querbetten sind super ausreichend für uns. 6m war vermutlich wohl die richtige Wahl, auch wenn ich noch nie einen 540er gefahren bin. Unser – subjektiver – Eindruck auf der Messe: beim 540 fehlen die 3x 20cm gleichmässig beim Bett, bei der Sitzgruppe und im Bad. Allerdings haben wir inzwischen schon witzige Designs für 540er Busse gesehen. Gefallen würden mir die 540er schon. Ob wir das rel teurer Hubdach wirklich gebraucht hätten: mal sehen.
Update 5/2919.
Der Sepp bekommt ein zweites Solar Panel und ich einen Batterie Computer.