Lima

In der Früh wecken auf der Kabine. Ich schau mir die Einfahrt in den Hafen von Lima an. Heute wird versucht vorwärts einzuparken, obwohl das der Captain nicht so mag (warum hab ich vergessen, hat wohl irgendwas mit dem Bugstrahl Ruder zu tun. Auf jeden Fall schauen alle recht angespannt und  nach längerem Hin und Her drehen sie um und parken rückwärts ein. Ich geh erstmal frühstücken.

Ich habe heute Lima individuell gebucht, Reiseleiterin ist heute die bezaubernde Gaby Ganser. Ich Sitz mit dem Dr. Martin ganz vorne und wir bekommen Life den mörderischen Verkehr von Lima mit. Als Fahrer benötigt man eiserne Nerven und eine gut funktionierende Hupe. Wichtig ist, maximal 5cm zum Vordermann zu lassen, weil sich sonst jemand dazwischen drängt. Aus geplanten 40 min für die Hinfahrt werden locker 90 Minuten. Das ist mir zu kurz und ich entscheide mich. Mit dem Taxi heimzufahren.

Lima ist ein Hit. Ich besuche die Kathedrale mit dem Skelett von Pizarro und das super schöne Franziskaner Kloster mit seinen Katakomben. Hier darf man nicht fotografieren, aber haufenweise – teilweise dekorativ arrangierte – Knochen und Schädel betrachten.

Dazwischen eine echt tolle Stadt. Maximale Polizei Präsenz, was wohl auch mit dem Bahnstreik und eventuell auch mit den Unruhen in Ecuador zu tun hat. 

Ich trinke noch einen Café gegenüber dem Präsidenten Palast. Ein Gast weist mich darauf hin. Dass es das Café seit 1905 gibt.

Ich bestelle mir ein Uber, in der Hoffnung, dass ich der RushHour zuvorkomme. Leider vergeblich. Wir brauchen ewig zum Hafen Callao. Natürlich maximale Verwirrung, weil der Uber keine Ahnung hat, wo hier der Eingang ist. Ich sage stopp, als ich die Amadea sehe. Immer noch keine Ahnung, wo der Touri Eingang ist, aber die beiden Mädls in Polizei Uniform nehmen mich ihrer an, und lotsen mich – dank Google Übersetzer – zu, Shuttle Haltepunkt.

Papa spendiert mir ein Bier, das ich jetzt dringend nötig habe. 

Letztes Abendessen mit Papas Tisch. Sogar ich bin wehmütig, weil das wirklich eine nette Gesellschaft war.

Ich muss noch Koffer packen (wieviel Zeug hab ich dabei?) und geh dann nach Zehn Vorne auf meinem Talisker. Vorher schau ich dem wurligem Hafenbetrieb noch eine Weile zu. Das ist irgendwie besser als Modelleisenbahn.